Gemeinsam mit 1800 Vogtländerinnen und Vogtländer gegen Rechtsextremismus

Liebe Plauenerinnen und Plauener,

liebe Vogtländerinnen und Vogtländer,

 

schön, dass Sie heute alle hier sind.  Es ist dringend erforderlich, dass wir heute und nicht nur heute klare Kante gegen Rechtsextremismus zeigen.

 

Ich glaube, ich muss hier niemandem erzählen, dass die veröffentlichte Correctiv-Recherche nicht nur einen Einzelfall aufgedeckt hat. Seit Jahren ist bekannt, wie gut vernetzt Rechtsextreme sind. Dabei träumen sie von Faschismus und der Verfolgung aller, die dies nicht gutheißen; sie träumen davon, jeden, der anders aussieht oder anders denkt, zu deportieren. Und sie propagieren dies auch immer öffentlicher. Wenn der Landesvorsitzende der AfD öffentlich sagt, kein Problem mit der Aufnahme von Rechtsextremisten in die AfD zu haben, einer vom Verfassungsschutz als Rechtsextrem eigestufte Partei, so ist das nicht nur pure Ironie - wo sollen sie auch anders hin? Es zeigt, auch mehr als deutlich was diese Partei wirklich will. Faschismus pur.

Blick von oben auf die Kundgebung auf dem Altmarkt in Plauen. Foto: Eric Holtschke

 

Ich möchte es an dieser Stelle deutlich sagen: Es gibt kein wir und die mit Migrationshintergrund. Es gibt nur uns. Wir alle wohnen hier und wir haben alle Platz in der Gesellschaft. Die Angst derjenigen unter uns, die tagtäglich den rassistischen Beleidigungen und Diskriminierungen ausgesetzt sind, sollte Grund genug sein, laut zu sein.

Es bringt rein gar nichts die Rhetorik von AfD und Freien Sachsen zu übernehmen. Konzentrieren wir uns lieber darauf, wie wir gut und ohne Existenzängste zusammenleben können. Wie wir uns als Gesellschaft und Politik umeinander kümmern können. Eins möchte ich betonen: Wer denkt, dass mit AfD und ihren faschistischen Plänen alles besser wird, dem sei gesagt: Alles was bleibt, wenn die Firmen abwandern, die jungen Menschen gehen und nicht mehr wiederkommen, ist eine sterbende Region. Vorbei ist es dann mit Zukunftstechnologien und einem Miteinander in dem man sich gegenseitig hilft. Damit Sachsen ein starker Wirtschaftsstandort mit guten Jobs bleiben kann, brauchen wir Zuwanderung und Investitionen. Was bringt es, wenn Fachkräfte, gerade mit guter Ausbildung und Sprachkenntnis nicht hierbleiben, oder erst gar nicht nach Sachsen und ins Vogtland kommen, weil ihnen anstatt gelebter Willkommenskultur nur Abneigung entgegenschlägt. 

Wer wissen will, wie dringend wir Menschen aus anderen Ländern brauchen, der gehe ins Helios Klinikum, oder jede andere Klinik und rufe: „Ausländer raus“. Danach bricht der Laden dort zusammen.

Wir müssen nur in die Geschichtsbücher schauen - dort steht in aller Deutlichkeit, was passiert, wenn in Deutschland wieder Faschisten an der Macht sind.

In den vergangenen Tagen fanden bereits überall im Land beeindruckende Demonstrationen statt. Dass auch in Plauen so viele Menschen ein Zeichen für Vielfalt und Antifaschismus setzen wollen, berührt mich sehr. Ich möchte Sie ermutigen, nicht nur heute gegen rechte Menschenfeindlichkeit und Hetze aufzustehen. Zeigen Sie auch im Alltag Zivilcourage! Jeder von uns hat einen Einfluss, und sei es im eigenen Wohnort, im Freundeskreis oder in der Familie. Ich habe schlichtweg keine Lust mir von diesen Typen unsere Demokratie wegnehmen zulassen und ich denke Sie auch nicht! Heute demonstrieren wir zusammen und wissen so, dass wir mehr sind. 

 

Demokratie und Miteinander sind die Grundlage unseres Zusammenlebens. Auch wenn es mühsam erscheint, schützen wir sie!

Kein Fußbreit dem Rechtsextremismus! 

 

Vielen Dank!

Arbeit & Wirtschaft | | 27.01.2024

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