Chancen auf Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke Beucha-Brandis-Trebsen

Hoffnung für Nahverkehrsnutzer im Landkreis Leipzig: Die Revitalisierungspläne für die 2006 stillgelegte Bahnstrecke Beucha–Brandis–Trebsen befinden sich offenbar in der entscheidenden Phase.

„Die vom Ministerium beauftragten Potenzialanalysen, die groben Kostenberechnungen für die Infrastruktur sowie eine Abschätzung der Betriebskosten sind abgeschlossen“, sagte Kathleen Brühl, Referentin im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, auf LVZ-Anfrage.

Vor zwei Jahren, am 17. August 2021, hatte Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) bekannt gegeben, dass die Verbindung Beucha–Brandis–Trebsen eine von fünf Strecken im Freistaat sei, die sein Haus „intensiv und detailliert auf eine Aktivierungsmöglichkeit“ für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) untersuchen wolle.

Prognostiziert würden zwischen Beucha und Brandis täglich 500 bis 700 Fahrgäste, auf dem restlichen Streckenabschnitt bis Trebsen 300 Fahrgäste. Derzeit, so Kathleen Brühl, stehe die Abstimmung zum weiteren Vorgehen mit den Fraktionen der Regierungskoalition im Landtag an. Sobald diese erfolgt sei, werde man sich mit den Ergebnissen an die Öffentlichkeit wenden.

Im sächsischen Doppelhaushalt für 2023/24 waren die finanziellen Mittel für Bahnstreckenreaktivierungen um knapp 4 Millionen Euro aufgestockt worden, sodass bis 2026 insgesamt 28,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Das durchgeführte Basisgutachten habe gezeigt, dass die Strecke Beucha–Brandis–Trebsen mit Blick auf die zu erwartende Nachfrage, den Reaktivierungsaufwand und die Betriebskosten besonderes Potenzial hat, äußerte sich der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Gerhard Liebscher, positiv zu diesem Vorhaben.

Auf der Strecke Bahnstrecke Beucha–Brandis–Trebsen ruht der Verkehr seit Ende 2006. Am 10. Dezember jenes Jahres hatte der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) die entsprechenden Leistungen abbestellt. Wenig später, am Silvestertag 2006, folgte auch das Ende des Güterverkehrs zwischen Seelingstädt und Trebsen, der zuletzt von der Mitteldeutschen Eisenbahn GmbH mit Sitz in Schkopau bedient worden war.

Die vier weiteren Revitalisierungsvorhaben im Freistaat betreffen die Strecken Döbeln–Meißen–Nossen, Marienberg-Pockau/Lengefeld, Löbau–Ebersbach sowie Kamenz–Hosena.

Verkehr | | 18.08.2023

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